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Senfsprossen und Microgreens

Das scharfe Heilmittel selber ziehen: Senfsprossen

Senfsprossen können nicht nur als würzende Zutat dienen, auch ihre positive Wirkung als Heilpflanze ist sehr überzeugend. Erfahre hier, wie du Senfkeimlinge zuhause ziehen kannst.

Senf kennen wir alle in Pastenform. Als Senfsprossen haben die Pflanzen auch eine sehr würzende Wirkung auf Salate oder andere Gerichte. Doch als Microgreens würzen sie nicht nur, sondern bereichern Salate mit frischem Grün.

Senf Keimsaat zum Ziehen kaufen

Zu kaufen gibt es verschiedene Senfarten, wie gelber Senf und schwarzer Senf. Letzterer ist meist etwas schärfer. Wer auf besonders scharfe Senfsprossen wert legt, sollte Keimsaaten verschiedenen Herstellern bestellen und diese ausprobieren, da oft unterschiedliche Arten verwendet werden.

Seltener gibt es Keimsaat für roten Senf, meist ist dieser grün. Der rote Senf heißt „Red Giant“ oder „Garnet Red“.

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Senfsprossen zuhause anpflanzen

Die Senf-Keimsaat sollte nicht zum Würzen benutzt werden, denn dafür wäre sie viel zu schaden. Besser ist es, wenn man diese zu köstlichen scharfen Senfsprossen zieht.

Besonders im Winter sind diese empfehlenswert. Sie sind sehr tolerant, was niedrige Temperaturen angeht. Daher kann dieser auch im Winter bei meist niedrigeren Zimmertemperaturen angebaut werden.

Senfsprossen im Keimapparat / Keimgerät

Vor der Saat können die Samen eingeweicht werden. Im Kontakt mit Wasser geben sie Schleim ab, deshalb sollten diese häufig gespült werden.

Wird die Senfsaat zu selten gewässert, ist dies für Schimmel sehr förderlich. Sie werden im Keimgerät oder einem Kressesieb aufgezogen.

Bei 20° Celsius keimen die Samen 2-3 Tage, danach sind die Sprossen erntefertig. Die Microgreens benötigen 7-10 Tage, bis zur Ernte. Die Grünkräuter können nur in der obersten Etage gezogen werden.

Die Nebenwurzeln der Senfkeimlinge sollten nicht mit Schimmel verwechselt werden, dies sind Faserwürzelchen, die auch andere Sprossen bilden können.

Im Keimglas Senfsprossen selber züchten

Da die Senfsamen stark schleimen, werden die kleinen Öffnungen im Keimglas verstopft und das Wasser kann nicht abfließen. Aus diesem Grund ist eine Aufzucht im Keimglas nicht ratsam.

Senfsprossen ziehen mit einem Kressesieb

Für ein 12cm Kressesieb reicht 1 Teelöffel Keimsaat. Die Senfsamen mindestens 15 Minuten einweichen lassen. Dadurch bekommen diese Samen eine Schleimschicht und können besser auf dem Kressesieb verteilt werden.

Die aufgetragene Senf-Keimsaat sollte mindestens zweimal am Tag gewässert werden, da sie schleimbildend ist. Nach zwei bis drei Tagen sind erntefähige Keimsprossen entstanden, die abgeschnitten und weiterverarbeitet werden können.

Modriger Gesucht oder Schimmel

Senf enthält so viele Senföle, dass Schimmel und Verderb kaum eine Chance haben. Solltest du dennoch einmal modrigen Geruch oder bereits Schimmel entdeckt haben, ist etwas deutlich schiefgelaufen.

Vielleicht ist das Saatgut nicht keimfähig genug und die Samen verderben, statt zu keimen. Hier empfehlen wir dir unseren Bericht über Schimmel und was du bei einem Befall unternehmen solltest.

Senfsamen anderen Sprossen beimengen

Da die Senföle im Keimapparat antibakteriell wirken, kann man Senfsamen den Samen von Hülsenfrüchten, z.B. Kichererbsen oder Sojabohnen, dazugeben. Sie reduzieren die, von den Hülsenfrüchten produzierten, Gase und Abfallstoffe.

Auch andere Sprossen kommt die Zugabe von Senfsaat zugute. Die ätherischen Senföle reduzieren die Wahrscheinlichkeit, dass sich Schimmel bilden kann.

Würzkräuter wie Rettich, Kresse oder Bockhornklee können trotz unterschiedlicher Reifezeiten gemeinsam aufwachsen.

Zum Einfrieren sind die Sprossen nicht geeignet, aber im Kühlfach des Kühlschranks sind sie fünf bis sieben Tage haltbar.

Tipps & Tricks für den Anbau

Auch längere Anbauzeiten sind bei Senf möglich. Die „echten“ Blätter erscheinen relativ schnell und geben Salaten noch mehr Masse. In diesem Stadium werden die Pflanzen Babyleaf oder Babysalat genannt.

Inhaltsstoffe

Senfsamen enthalten mit 30% Öl viel Fett. Dafür ist er aber auch mit 28% sehr eiweißhaltig. Die Glykoside Sinalbin bzw. Sinigrin (weißer und schwarzer Senf) sorgen für den scharfen Geschmack. Beide genannten Stoffe gehören zu den Senfölen.

Neben Traubenzucker und Schleim enthält Senf noch das für ihn typische ätherische Senföl. Er beinhaltet die Vitamine A, B1, B2 und jede Menge C. Senf ist mit Schwefel, Phosphor, Kalium und Eisen sehr mineralienhaltig.

Medizinische Wirkung und gesunde Eigenschaften

Theoprast sagte, Senf diene zur Abhärtung und Belebung der Organe. Plinius meinte, der pulverisierte Samen sei eine wunderbare Medizin. Und wirklich können Senfkörner in kleineren Mengen zur Kur eingenommen werden, was zur Stärkung der Organe führen kann. Als Senfmehl in Pflastern kann er auch desinfizierend wirken.

Senfmehl und die ätherischen Öle

Die ätherischen Öle des Senfes können auf die Haut aufgetragen werden, was bei Muskelschmerzen, Verrenkungen, Rheuma, Ischias und Gicht hilft. Senfwickel wirken über die Hautreizung bei Bronchitis und fördern die Schleimbildung. Oft kann man Senfsamen auch im Wasser anwenden. Zum Beispiel Sitzbäder gegen Unterleibsbeschwerden, Fußbäder gegen Fieber und normale Wannenbäder bei Erkältungen.

Wickel mit konzentriertem Senfwasser helfen bei Brust- und Herzschmerzen. Im Frühjahr verwendet man das Senfgrün bzw. Die Senfsprossen zur Entschlackungskur, da es entwässert. Zudem wird ihm eine antibiotische Wirkung zugeschrieben.

Glucosinolate helfen bei Prostatakarzinomen

Das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg konnte in einer Studie die positive Wirkung von Glucosinolaten gegen Prostatakarzinome nachgewiesen.

Von vielen sekundären Pflanzenstoffen wird berichtet, dass sie eine krebshemmende Wirkung haben. Gegenwärtig bekommen die Glucosinolate eine große Aufmerksamkeit in dieser Hinsicht.

In Kreuzblütlergewächsen wie Senf, Meerrettich und Kohl ist der Stoff als Sulforaphan vertreten.

Einige Zell- und Tierversuche konnten bisher vorbeugend schützende Effekte hervorbringen. Eine besonders hohe Konzentration des Stoffes ist in den bekannten Brokkolisprossen zu finden.

Studie am Deutschen Krebsforschungszentrum

In Heidelberg am Deutschen Krebsforschungszentrum hat sich aktuell eine Forschergruppe zusammengefunden, welche den Einfluss von Glucosinolaten auf die Entstehung von Prostatakarzinomen untersucht.

11.405 männliche Teilnehmer wurden dafür innerhalb der EPIC-Heidelberg-Kohortenstudie zur Hilfe gezogen (Steinbrecher A et al. / Int J Cancer 2009). Mittels korrekt beantworteter Ernährungsfragebögen konnte man die persönliche Glucosinolataufnahme über die Nahrung errechnen.

Positive Ergebnisse

Dabei wurde herausgefunden, dass das Risiko an einem Prostatakarzinom zu erkranken, deutlich sank, je mehr Glucosinolate verzehrt worden waren. Die Gruppe, welche die größte Menge des Wirkstoffes zu sich nahm, erlitt um ein Drittel seltener einen Krankheitsfall.

Kulinarische Verwendung

Die Senfsprossen können roh und erwärmt gegessen werden. Auch zum Garnieren von Käse- und Wurstbroten eignen sie sich hervorragend. Man mischt sie oft in Kräuterquark und gibt sie in Salate. Gern würzt man Suppen, Eintöpfe und Gemüsegerichte mit Senfsprossen. Durch das Erwärmen verlieren die Keimlinge allerdings an Schärfe.

Senf in der Geschichte

Die kleine, würzige Senfkugel dient schon seit Jahrtausenden als Verfeinerung von Speisen. Schon 3000 v. Chr. war Senf als Gewürz in China sehr beliebt.

Er verbreitete sich über Kleinasien hinüber zu Griechenland, wo der erste griechische Botaniker Theoprast ihn in seinem Pflanzenbuch erwähnte und meist als Heilmittel verwendet wurde.

Im ersten Jahrhundert wurde das erste Senfgericht von dem Römer Columella verfasst. Der erste kultivierte Anbau in Mitteleuropa wird zu Zeiten von Karl dem Großen verzeichnet.

Aus einer arabischen Pflanzung in Spanien verbreitete sich das Gewürz Senf rasant an die europäischen Tafeln. Papst Johannes XXII. ernannte einen seiner Neffen zum „Grand moutardier du pape", also zum „Großen päpstlichen Senfbewahrer", da der Senf zur damaligen Zeit neben dem Meerrettich das einzige scharfe Gewürz war. Seit 1937 überwachen die Franzosen die Qualität ihres Senfes staatlich.

Wissenswertes

Senf gehört zu der Familie der Kreuzblütler und ist unterteilt in schwarzen und weißen Senf. Der Unterschied besteht lediglich in Form, Größe und Geschmack, die Wirkung ist dieselbe. Senf erhält man in Körnern, zu Pulver zerrieben oder in Pastenform, meist als Tafelsenf oder Mostrich benannt.

Senf steht symbolisch für Dinge, die winzig anfangen, aber später einen großen Einfluss entfalten. Dies passt auch auf Senfsprossen.

Name Senf
Lateinischer Name Sinapsis alba
Familie Kreuzblütengewächse, Brassicaceae
Sorten Red Giant
Anbau Leicht
Einweichen
Roh Ja
Schleimbildend Ja
Hinweise
Licht-/Dunkelkeimer
Keimzeit 2-3
Sprossen-Tage 3-4
Mikrowurzeln Ja
Grünkraut-Tage 7-10
Grünkraut-Farbe
Grünkraut-Geschmack Beißende Schärfe, milder als die Sprossen
Sprossen-Farbe
Sprossen-Geschmack
Besondere Inhaltsstoffe Senföle
Wirkung bei
Synonym Dijon-Senf, schwarzer Senf, weißer Senf, Sareptasenf, Ruten-Kohl, Mostrich
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