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Giftige Vergeilung der Kartoffeln - Solanin

Hinter dem lustigen Begriff “Vergeilung” steckt ein ernstes Thema, denn das Sprießen der Kartoffeln kann giftig sein. Vorsorge ist in diesem Falle besser als Nachsehen.

Reichhaltige Knolle

Kartoffeln sind schon seit langer Zeit ein wichtiges Grundnahrungsmittel in unseren Breitengraden. Und das mit Recht, denn die Knolle hält von Natur aus wertvolle Nährstoffe für uns bereit.

Zwar sind nur wenige Vitamine enthalten, aber dafür liefert sie wichtige Stärke, Ballaststoffe, Mineralstoffe und hochwertiges Eiweiß.

Beliebt ist sie auch aufgrund ihres niedrigen Fettgehalts. Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe sind ebenfalls ein Pluspunkt. Früher galt sie als giftig, da sie vorerst roh verzehrt wurde.

Keime / Sprossen nicht für den Verzehr

In heutigen Tagen stellt sich heraus, dass sie gekocht manchmal noch bedenklich sein kann. Auch die Keime der Kartoffeln sind nicht für den Verzehr geeignet. So ist es nicht verwunderlich, dass aus diesen keine Sprossen zum Verzehr gezogen werden können.

Kann man gekeimte Kartoffeln mit Sprossen essen?

Die Keime der Kartoffeln dürfen nicht gegessen werden, doch wie sieht es mit der Knolle aus? Viele fragen jedoch verunsichert, ob man die gekeimten Kartoffeln noch essen kann.

Viele Menschen essen die gekeimten Kartoffeln, ohne jegliche Nebenwirkungen. Der Anteil am giftigen Solanin ist zwar erhöht in diesen Knollen, doch reicht es meist nicht für Symptome. Solange die Kartoffel nicht welk und schlaff ist, kannst Du diese noch essen.

Sollte die Kartoffeln nach dem Kochen nur leicht bitter schmecken, sollte die Knolle nicht verzehrt werden! Schmeckt sie nicht bitter oder brennend ist mit keinen Nebenwirkungen zu rechnen.

Solanin: das natürliche Gift der Kartoffel

Im Normalfall stellt der Verzehr von gekochten Kartoffeln kein Risiko dar. Besondere Umstände allerdings können negativ auf den Körper wirken. Wie wir schon gesagt haben, ist die rohe Kartoffel mit einem natürlichen Gift ausgestattet, dass man Solanin nennt.

Es handelt sich dabei um eine schwer lösliche, leicht bittere Substanz. Diese kann von Hitze nicht zerstört oder vom menschlichen Verdauungsapparat abgebaut werden.

So sollte man nach dem Kochen das Kochwasser wegschütten, da das Solanin nur aus der Kartoffel herausgespült wird, aber im Wasser erhalten bleibt.

Das Kartoffelwasser nicht für andere Gerichte nutzen, da das giftige Solanin im Wasser bestehen bleibt und sich in anderen Lebensmitteln anreichern könnte.

Kartoffeln roh essen: giftig?

Rohe Kartoffeln sind giftig, jedoch können Kleinstmengen von wenigen Gramm ohne Symptome verzehrt werden. Generell ist es nicht empfehlenswert diese ungekocht zu verzehren, denn kleine Mengen verursachen bereits Magenschmerzen.

Durchschnittliche Dosis

Der normale Solaningehalt von kühl und dunkel gelagerten Kartoffeln liegt bei fünf bis sieben Milligramm pro 100 Gramm Kartoffel. Diese Konzentration ist für den Menschen kein Risiko.

Überdosis kann tödlich enden

Die als tödlich geltende Dosis von 400 Milligramm wird erst durch einen Verzehr von vier bis zwanzig Kilogramm roher Kartoffeln erreicht. Ein erwachsener Mensch kann Vergiftungserscheinungen schon beim Genuss von geringeren Solaninmengen, etwa 20 bis 25 Milligramm, haben. 500 Gramm unreife grüne oder keimende Knollen haben diesen Effekt. Für Kinder gelten niedrigere Angaben.

Grüne Stellen meiden

Noch junge Kartoffeln weisen nach dem Schälen einige grüne Stellen auf, in denen dieses Gift vermehrt zu finden ist. Diese sollten großzügig abgeschnitten werden. Ist die ganze Kartoffel ohne Schale grün, empfiehlt es sich, diese wegzuwerfen.

Ist die Kartoffeln grün unter der Schale, hatte diese bereits viel Licht erhalten. Falls nur ein kleiner Teil der Kartoffel betroffen ist, kann dieser grüne Bereich großzügig entfernt werden.

Sprießende Kartoffeln sind ebenfalls nicht gut

Eine erhöhte Konzentration an Solanin weisen auch die Bereiche der Kartoffel auf, aus denen ein Keimling hervortritt. Die sogenannte Vergeilung hilft den, normalerweise unter der Erde liegenden, Kartoffeln an mehr Licht zu kommen und die Photosynthese zu verstärken.

Stark keimende Kartoffeln wegwerfen

Sind die Kartoffeln im Haushalt zu lange gelagert, kann dieser Effekt auftreten: Die Kartoffeln bilden Keime an den „Augen“ und werden schrumpelig. In diesem Falle sollte man die Sprossen großzügig abschneiden oder die Knolle ganz wegschmeißen. Die gekeimten Kartoffeln dürfen auf den Kompost geworfen werden, da die Stoffe für andere Pflanzen nicht giftig sind.

Sinkende Nährwerte

Es wird nicht nur Solanin an diesen Stellen angereichert, sondern auch wichtige Vitamine und Spurenelemente lagern sich in die Sprossen ein, was den Nährwert der ganzen Kartoffeln senkt. Diesen Vorgang kennen wir bei der Sprossenzucht gut, denn dort ist dies ein Vorteil.

Symptome der Vergiftung

Bei akuten Vergiftungssymptomen wird ein Brennen und Kratzen im Hals, Magenbeschwerden, Darmentzündungen, Nierenentzündungen mit blutigem Harn, Fieber, Übelkeit, Brechreiz, Gliederschmerzen, Nierenreizungen und Durchfall verzeichnet.

In schlimmen Fällen einer erhöhten Einnahme von Solanin kann es auch zur Auflösung roter Blutkörperchen, Störungen der Kreislauf- und Atemtätigkeit, Herzrhythmusstörungen und Schädigungen des zentralen Nervensystems kommen. Solche Fälle treten in Statistiken allerdings selten auf.

Richtig lagern ohne Keimen

Für eine optimale Lagerung im Haushalt sollte die Luft trocken sein und eine Temperatur von 4 °C bis 8 °C aufweisen. Ein dunkler Raum mit Luftzirkulation ist von Vorteil. Aus diesem Grund sollten die Kartoffeln nicht in Tüten gelagert werden, sondern in luftdurchlässigen Netzen, Säcken oder Regalen.

In dunklen Räumen wird die Vergrünung der Kartoffel vermindert und die Bildung der Giftstoffe gehemmt. Schütze den Lagerplatz deshalb vor Sonnenlicht und Lampen.

Äpfel und Birnen stoßen das Reifegas Ethylen aus und beschleunigen das Keimen und Welken der Knolle. Diese beiden Lebensmittel solltest du also getrennt voneinander aufbewahren.

Besitzt man keinen guten Lagerraum für die Kartoffeln, sollte man nur kleine Mengen der Knolle kaufen, die man schnell aufbrauchen kann. So kommt es gar nicht erst zu einem Reifeprozess.

  • Trockene Luft mit 4 bis 8 °C Raumtemperatur
  • Im Dunkeln lagern und vor Licht schützen
  • Nicht mit Obst (Äpfel, Birnen, Bananen) lagern
  • Nur kleine Mengen kaufen ggf. größere Mengen getrennt lagern.

Tipps für die Verarbeitung

Solanin befindet sich überwiegend direkt unter der Schale, in Keimen, den Keimanlagen und grünen Bereichen. Sorgfältiges Schälen schränkt meist die Gefahr einer übermäßigen Aufnahme des Giftstoffes ein.

Durch großzügiges Ausschneiden der betroffenen Stellen kann eine gesunde und ungiftige Mahlzeit gewährleistet werden. Hat die Knolle mehrere grüne Stellen oder Sprossen, sollte man diese wegwerfen.

Kartoffeln richtig kaufen

Kartoffeln werden im Handel sortenrein, nach Größe sortiert und unter Angabe der Kochtypen zum Kauf angeboten. Bei der Auswahl sollte man darauf achten, dass die Kartoffeln keine äußerlichen und erkennbaren Mängel haben.

Kerben an dem Knollen, welche bei der Ernte passieren, neigen zu Schimmel. Schimmel bildet ebenfalls giftige Stoffe, die vermieden werden sollten. Geschimmelte Knollen sollten komplett weggeworfen werden.

Eine feste Beschaffenheit, ganze Früchte und gesundes Aussehen spielen dabei eine Rolle. Auf schwere Einschnitte, welke Schale oder eine Oberflächenveränderung ist zu achten.

Kartoffeln mit Keimansätzen sollte man gänzlich meiden. Denn keimen sie bereits im Geschäft, wurden diese falsch und zu lange gelagert.

Die Art des Geruches spielt ebenfalls eine Rolle. Denn frische Kartoffeln riechen nicht süßlich oder faulig. Dies zeigt eher deren Verderb an.


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