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Schimmel bei Sprossen erkennen

Wenn Schimmel an den Sprossen ansetzen

Zum Glück setzt Schimmel sehr selten an, wenn der Anbau korrekt durchgeführt wird. Einige Samen bilden Faserwürzelchen, diese sind nicht mit Schimmel zu verwechseln.

## Woran erkenne ich geschimmelte Sprossen?

Bemerkt man an seinen eigenen Sprossen einen unangenehmen Geruch, bräunliche Flecken oder eine schmierige Konsistenz, ist dies ein Zeichen für eine verdorbene Saat. Diese muss man dann in jedem Fall auf den Komposthaufen verweisen, denn essbar ist sie nicht mehr.

Geruch und Optik

Das Aussehen von Schimmel ist für Unerfahrene gar nicht so einfach zu erkennen. Hier musst du aufpassen, dass du die Schimmelfäden nicht mit Faserwurzeln verwechselt. Weiter unten haben wir zwei Bilder-Galerien, wo du beide im Detail unterscheiden kannst. Der Schimmel-Pelz kann grün, braun oder weiß sein. Bei letzten ist die Verwechselung am größten.

Ein weiterer optischer Punkt ist das Gießwasser. Wenn das Keimgerät mit Wasser gefüllt, dass diese nicht deutlich trübe sein. Ist das Wasser milchig, sind viele kleine Schimmelsprossen an den Sprossen. Zwar wird es mit häufigen Wässern, doch bleibt die Kultur immer angeschlagen. Wir empfehlend dringend, die Kultur wegzuschmeißen und zu reinigen.

  • Weißer oder grüner Pelz mit schwarzen Punkten
  • Fauliger "Matsch"
  • Trübes, milchiges Wasser

Der Geruch ist häufig unterschiedlich. Manche Keimsaaten können den Geruch als leicht verdecken, hier musst du den Schimmel optisch erkennen. Generell riecht jedoch jeder dieser Gerüche tendenziell unangenehm.

  • Fischiger Geruch
  • Modrig, wie ein alter, nasser Lappen
  • Faulig

Was tun bei Schimmelbefall?

Ist die Saat einmal von Schimmel befallen, gibt es keine andere Option als die Keimlinge zu beseitigen. Viele suchen nach einer Verwendung für die angeschimmelten Sprossen, aber uns ist keine bekannt. Bereits aus gesundheitlichen Gründen sollten alle Lebensmittel, nicht nur Sprossen, bei Schimmel in den Müll kommen.

Wie bereits häufig erwähnt: Die komplette Kultur muss weg. Ein Ausspülen mag auf den ersten Blick gut aussehen, doch bleiben die Keimlinge geschwächt. Die Microgreens wollen nicht mehr richtig wachsen und bleiben stark zurück.

Faserwürzelchen nicht verwechseln

Einige Samen bilden feine Faserwurzeln, diese stellen kein Schimmel dar und sind nicht bedenklich. Beispielsweise trifft man diese bei Senf-, Alfalfa-, Radieschen-, Rettich- und Brokkolisprossen sowie die verschiedenen Getreiden wie Weizen und Dinkel an.

Trifft man bei seiner ersten Zucht auf diese, kann dies für starke Unsicherheit sorgen. Leider sehen die weißen, pelzigen und flaumigen Faserwurzeln dem Schimmel ähnlich.

Dennoch gibt es markante Unterschiede, die sich jeder Sprossenzüchter merken sollte.

Schimmel an Sprossen

Schimmel riecht eher modrig, wogegen die Faserwurzeln nach der Keimsaat riechen z.B. frisch und scharf.

Ebenfalls hat Schimmel meist schwarze Punkte, wenn er sich weiter ausbildet. Je nach Saat können diese auch grün oder bläulich werden.

Ist man sich unklar, ob ein Schimmelbefall vorliegt, sollte die Keimsaat sicherheitshalber weggeworfen werden. Andernfalls kann es gesundheitsschädigende Folgen nach sich ziehen.

Die anfälligen Sprossen

Einige Samen oder Körner sind besonders anfällig für Schimmel, andere setzen sich standhaft dagegen zur Wehr. Getreide wird nach der Ernte meist entspelzt, dabei wird die äußere unverdauliche Schale des Korns maschinell entfernt. Bei diesem Vorgang kann der Keim des Korns beschädigt werden und dadurch die Keimfähigkeit einbüßen. Folglich sind die betroffenen Körner anfälliger für Schimmel. Da dieser Vorgang bei Getreide durchgeführt wird, sind Weizen, Roggen, Dinkel oder Hirse anfälliger für Schimmel.

Um dagegen aktiv vorzugehen, können die nicht keimenden Samen händisch entfernt werden, nach dem die überwiegende Zahlen der Samen keimen. Beim Entfernen der nicht gekeimten Samen besonders hygienisch vorgehen.

Schleimende Sprossensamen

Da stark schleimende Keimsaat eine gute Keimumgebung bereitstellt, sind diese sehr anfällig. Beispielsweise Leinsamensprossen tendieren zum starken Schleimen. Aus diesem Grund sollte diese gründlich und regelmäßig bewässert werden. Wird ein Keimgerät genutzt, sollte sichergestellt werden, dass das Wasser alle Ebenen ordentlich passiert.

Luftiger säen

Sind die Keimsaaten zu dicht beieinander, kann die Luft nicht ausreichend zirkulieren. Besonders in warmen Sommern wird dies zu einem Problem. Um die Luftzirkulation zu verbessern, sollte mehr Abstand zwischen den Keimsaaten gelassen werden.

Alternativ kann auch mit einem Löffel eine „Schneise“ durch das Keimgerät gezogen werden. Da in dieser Schneise keine Sprossen wachsen, verbessert dies den Luftaustausch drastisch.

Sporen vermeiden

Schimmel vermehrt sich durch Sporen. Diese Sporen sind zwar überall, doch werden sie erst in höheren Dosen gefährlich. Besonders viele Schimmelsporen finden wir in Zimmerpflanzen, welche in Erde angebaut werden.

Wir empfehlen daher, Zimmerpflanzen auf erdlose Kulturen umzustellen. erdlose Kulturen basieren auf Hydrokulturen, Lechuza Pon oder Seramis. Alle erdlose Kulturen basieren auf ein anorganisches Substrat.

Eine weitere Quelle kann Hausstaub sein. Hausstaub ist eine Ansammlung von Schuppen, Milben, Reinigungsmitteln und Abrieb von Kleidung oder Bodenbelägen. Besonders die organischen Bestandteile des Hausstaubes können förderlich für den Schimmel sein.

Keimgeräte nach Schimmelbefall reinigen

Sind die Saat oder die bereits gekeimten Sprossen beseitigt, muss das Keimgerät gründlich gereinigt werden. Ja nachdem welche Art und Herstellungsmaterialien verwendet werden, muss das Keimgerät anders gereinigt werden.

Keimgerät, Sprossenturm und Keimapparate

Sprossentürme und Keimapparate sind meist aus Spülmaschinen-beständigen Kunststoff gefertigt. Ob der eigene Sprossenturm spülmaschinenfest ist, kann man in der Bedienungsanleitung nachlesen bzw. der Verpackung entnehmen. Ist dies der Fall, kann das Keimgerät einfach in der Spülmaschine gereinigt werden.

Nicht Spülmaschinen geeignete Geräte

Ist der Sprossenturm nicht spülmaschinengeeignet, muss manuell gereinigt werden. Dazu das Keimgerät wie alle anderen Küchenutensilien im Waschbecken reinigen. Hartnäckige Ablagerungen mithilfe von Essig desinfizieren. Steckt zwischen den Rillen etwas fest, kann ein Zahnstocher Abhilfe schaffen.

Keimapparate aus Ton

Bei Keimgeräten aus Ton gibt es ebenfalls Unterschiede. Sind die Keimschalen glasiert, kann dies wie die üblichen Küchenwerkzeuge gereinigt werden. Bei offenporige und rauen Keimschalen ist es etwas schwieriger z.B. Kresseigel.

Dennoch gibt es auch für diese Vertreter einen Weg der Reinigung. Dazu stellt man die betroffene Keimschale in einen großen Topf mit Wasser, der anschließend aufgekocht wird. Anschließend ist die Keimschale voll funktionstüchtig für den nächsten Einsatz.

Das Gerät aber nicht in schon kochendes Wasser stellen, sondern mit kaltem Wasser aufkochen. Andernfalls kann der Ton aufgrund des Temperaturschocks platzen.

Kressesiebe reinigen

Ist ein Kressesieb einmal vom Schimmel befallen, muss dieses ebenfalls gereinigt werden. Auch hier ist ein Blick in die Bedienungsanleitung ratsam.

Einige Kressesiebe sind spülmaschinenfest, dann kann diese auch genutzt werden. Andernfalls kann es einfach mit heißem Wasser gespült werden, da sie glasiert sind und kein Schimmel in den Ton ziehen kann.

Sprossenglas und Keimglas

Diese Vertreter sind am einfachsten zu reinigen, da sie aus Glas bestehen. Zudem setzten sie selten Schimmel an, da die Keimsaat meistens nur wenige Tage gezogen wird.

Die Sprossengläser können einfach mit heißem Wasser oder in der Spülmaschine gereinigt werden. Ist das Keimglas gereinigt kann direkt mit einer neuen Saat fortgefahren werden.

Warum entsteht der Schimmel?

Schimmel mag warme und feuchte Umgebungen. Da beides auch auf die Keimsaat zutrifft, müssen einige Faktoren berücksichtigt werden. Beachtet man die folgende Liste, wird Schimmel nur noch sehr selten vorkommen.

Die Keimsaat nicht zu dicht aussäen

  • Samen nutzen, die speziell dafür gedacht sind, Sprossen selber zu ziehen
  • Zu wenig gewässert (mind. 2x täglich)
  • Minderwertige Keimsaat meiden, da geringe Keimrate
  • Keimgerät wurde nicht regelmäßig gelüftet (am besten Deckel öffnen, wenn die Samen gekeimt sind)
  • Den Sprossenturm nicht in die direkte Sonne stellen
  • Zu hohe Umgebungstemperatur
  • Zu feuchte Umgebung z.B. wenn die Siphons im Keimapparat nicht korrekt funktionieren
  • Frisches Wasser zum Wässern nutzen d.h. kein abgestandenes Wasser
  • Nicht keimende Samen aussortieren
  • Fernab von Staubquellen und Zimmerpflanzen stellen
  • Kontaminierung durch Fliegen

Häufige Fehlerquellen

Die meisten Fragen die wir erhalten, beziehen sich zum Thema Schimmel. Deshalb gehen wir noch auf konkrete Fehlerquellen ein.

  • Die Sprossen nicht in der Nähe eines Wäscheständers, einer Wäscheleine oder von Waschpulver züchten
  • Im Sommer nicht an einem Südfenster positionieren
  • Fernab von Wasserdampf-Quellen z.B. am Herd anbauen
  • Wurzeln nicht mit Schimmel verwechseln: Unsere Bilder nutzen!
  • Nicht in die Nähe von Blumentöpfen mit Erde stellen
  • Hast du häufig mit Fruchtfliegen zu kämpfen, sollte die Keimlinge mit einem Sieb abgedeckt werden.

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