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Substrate für die Sprossenzucht

Sprossen in Erde anbauen

Es verwundert nicht, dass der Anbau von Keimlingen auf Erde möglich ist. Doch welche Vor- und Nachteile bietet diese Anbaumethode?

Der Anbau von Sprossen ist nur erdlos in Keimhilfen möglich. Anders sieht es bei Gräsern, Microgreens und Grünkräutern aus. Diese gedeihen auf Erde und anderen Substraten hervorragend.

Gartenerde?

Gartenerde ist leider nicht geeignet, da diese nicht steril ist. In Mutterboden lagern unzählige Unkrautsamen, die durch die Sprossenzucht aktiviert werden könnten.

Unter den Unkräutern könnten giftige Pflanzen sein. Darunter besonders das Jakobskreuzkraut, welches dem Rucola sehr ähnelt.

Welche Erde für die Sprossenzucht

Wir empfehlen Anzuchtserde, denn diese ist frei von Unkräutern. Die geringe Düngung macht sie ideal für die feinen Wurzeln der Keimlinge und Gräser.

Um unsere Moore zu schützen, solltest du auf torffreie Anzuchterde achten. Die Anzuchterde kann in Baumärkten und Gartencentern erworben werden.

COMPO BIO Anzuchterde und Kräutererde – torffreie Blumenerde – geeignet für Aussaat, Kräuter, Stecklinge und Jungpflanzen – 5 Liter
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Staunässe vermeiden

Die meisten Pflanzen mögen Staunässe nicht. Staunässe entsteht, wenn zu viel Gießwasser in der Keimschale verbleibt und nicht abfließen kann. Bei Gefäßen ohne Abfluss daher nur soviel gießen, dass die Erde feucht wird. Werden die Sprossen schlaff, obwohl sie feuchtes Substrat haben, liegt dies an der Staunässe.

Ab 8. Tagen ratsam

Besonders bei Kulturen, deren Wachstum mehr als eine Woche benötigt, ist der Anbau in Erde sinnvoll. Da die Microgreens und Keimlinge nicht unendlich aus dem Samen Nährstoffe ziehen kann, benötigt er eine andere Quelle.

Im Wasser sind zwar Mineralien und Spurenelemente vorhanden, doch reichen diese nicht aus. In Hydrokultur-Systemen wird das Wasser mit Dünger angereichert. Ein derartiges System für Sprossen wäre jedoch zu aufwendig und zu teuer.

Aus diesem Grund werden einige Microgreens und Gräser wie Weizengras / Dinkelgras in Erde kultiviert. In der Erde haben diese die nötigen Nährstoffe und den Halt für höhere Stängel.

Tipp: Schleimbildende Saaten

Schleimbildende Keimsaat wie Leinsamen lassen sich gut verteilen, wenn diese beim Aufquellen direkt mit etwas Erde vermischt werden. Anschließend kann die Paste auf das „Beet“ verteilt werden.

Vorteile der Erdkultur

Bei Pflanzen mit einer längeren Kulturdauer, wie Roggengras, ist der Anbau in einem Substrat besser. Die Keimlinge können sich besser entwickeln.

Die leicht gedüngte Erde liefert den jungen Pflanzen Nährstoffe, die anschließend mit dem Gemüse aufgenommen wird.

Nachteile des Anbaus in Erde

Durch den Anbau in der Erde sind die Wurzeln nicht mehr für den Verzehr geeignet. Dies ist auch der Grund, warum keine Sprossen angebaut werden können.

Für jeden neuen Anbau ist neue Erde notwendig. Da die Erde steril sein sollte, ist diese Art des Anbaus mit höherem Aufwand oder Kosten verbunden. Da die Erde nicht für die gleiche Sache wieder genutzt werden kann, muss diese anderweitig verwendet werden.

Was tun mit der alten Erde?

Wiederverwenden ist nicht ohne Weiteres möglich, da sich die alten Pflanzenteile zersetzen und ggf. schimmeln könnten. Die zersetzenden Pflanzenteile würden neue Wurzeln angreifen und zerstören.

Da die Erde frei von Unkrautsamen ist, eignet sich diese perfekt zum Mulchen von Beeten im Garten. Dazu wird die Erde mit der Hand zerpflückt und zwischen die Beete gestreut. Durch die Verrottungsprozesse bildet sich frischer Humus direkt im Beet.

Die einfachste Möglichkeit ist das Beseitigen über einen Komposter. Auch diese Methode macht nur mit einem Garten Sinn.

Wer keinen eigenen Garten besitzt, aber einen Balkon mit Gemüsepflanzen sein Eigen nennt, kann mit einem Wurmkomposter vorliebnehmen. Auch hier werden die Erdballen mit der Hand zerpflückt und den Würmern zum Fraß gegeben.

Die Kompostwürmer verarbeiten diese wie auch Küchenabfälle zu wertvollen Wurmhumus. Dieser kann anschließend als Dünger für Gemüsepflanzen genutzt werden.

Weitere Substrate

Für Heimanwender empfehlen wir den Anbau in Anzuchterde. Diese ist leicht zu erwerben und verwenden. In der Sprossenzucht sind auch weitere Substrate möglich. Fertige Sprossen-Schalen werden häufig mit Perlit oder Naturfasern angeboten. Wir empfehlen diese Substrate jedoch nicht für Heimanwender. Das Substrat sollte einen pH-Wert von 5.5 – 6.6 haben und eine gute Wasserkapazität sowie Belüftung besitzen.

Torf

Gedüngter Torf wurde früher gerne verwendet. Da dies jedoch auf Kosten unserer Moore geht, empfehlen wir dieses Substrat zu vermeiden. Auch Anzuchterde, welche Torferde verwendet, sollte vermieden werden.

Kokusnuss-Substrat

Kokosfasern sind ein idealer Torf-Ersatz. Leider haben reine Kokosfasern häufig zu viel Salz1 und damit keinen idealen pH-Wert für die Sprossen. Auch sind diese häufig mit Pilzen und Bakterien besiedelt, welche Probleme bei der Sprossenzucht verursachen könnten.

Naturfaser

Naturfasern stammen aus regenerativen Quellen und gelten als unbedenklich. Diese können einfach über dem Biomüll kompostiert werden. Der Anbau von Sprossen in Naturfasern ist jedoch schwierig, da lebensmittelechte Naturfasermatten nur schwer zu beschaffen sind.

Die Naturfasern können aus Zellulose, Hanf, Jute oder Baumwolle bestehen.

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Synthetische Substrate

Künstliche Substrate aus Steinwolle oder PET funktionieren gut, erzeugen jedoch viel Müll. Die benutzten Substrate können nicht kompostiert werden. Besonders bei Kunststoffen wie PET könnten sich Substanzen lösen, welche gesundheitlich bedenklich sind.

Vermiculit und Perlit

Perlit und Vermiculit sind ebenfalls aus Mineralien hergestellte Substrate. Auch diese können nicht kompostiert werden. Da sie jedoch als vorteilhafter Zuschlag für Pflanzerden verwendet werden, könnten diese „mit kompostiert“ werden.


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Quellenangabe

  1. Micro-scale vegetable production and the rise of microgreens
    [ doi: 10.1016/j.tifs.2016.09.005 ] 1↩︎

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